Definition und Beschreibung des Lotuseffektes

Definition: Unter Lotuseffekt versteht man die Selbstreinigung einer biologischen Oberfläche aufgrund ihrer geringen Benetzbarkeit.

Alle Flüssigkeiten sind bestrebt, die kleinstmögliche Volumen, also die Form einer Kugel, anzunehmen. Die dabei wirkenden Kräfte werden als Kohäsionskräfte oder als Oberflächenspannung der Flüssigkeit bezeichnet. Treffen Tropfen der Flüssigkeit auf die Oberfläche der Blätter, so wirken Adhäsionskräfte. Als Adhäsion bezeichnet man die Anhaftungskraft der Flüssigkeit an die jeweilige Oberfläche. Überwiegen die Adhäsionskräfte die Kohäsionskräfte, so wird die biologische Oberfläche vollständig benetzt, das heißt, diese bleibt nass. Sind die Kohäsionskräfte jedoch größer als die Adhäsionskräfte, so wird die Oberfläche unvollständig oder überhaupt nicht benetzt, das heißt, sobald Wasser auf diese trifft, findet eine Selbstreinigung statt und die Oberfläche wird nicht nass.

Die Blattoberflächen aller Pflanzen, bei denen der Lotuseffekt beobachtet werden kann (z. B. Kapuzinerkresse), besitzen sehr geringe Adhäsionskräfte, wodurch die Kohäsionskräfte überwiegen und eine Beschmutzung oder Benässung der Oberfläche nicht möglich ist.

Abbildung Lotuseffekt
Abbildung: Vergrößerte Ansicht des Lotuseffektes auf einem großen Pflanzenblatt